Donnerstag, 20. August 2015

Histaminose - Histaminunverträglichkeit - Histaminintoleranz

Die Histaminunverträglichkeit (Histaminose) ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, von der angeblich hauptsächlich Frauen betroffen sind. Da diese Unverträglichkeit leider viele verschiedene Symptome mit sich bringt, wird sie meist gar nicht, falsch oder erst spät erkannt. Meist werden psychische Störungen, Reizdarm oder sogar Asthma diagnostiziert.


Was ist Histamin eigentlich?
Histamin ist ein biogenes Amin, das beim enzymatischen Abbau einer Aminosäure, des Histidin, entsteht. Dieser Prozess wird bewusst zur Reifung von bestimmten Lebensmitteln eingesetzt, wie zum Beispiel bei geräucherten Wurstwaren, bestimmten Käsesorten, Bier, etc. Mit zunehmender Lagerdauer, aber auch durch bestimmte Verarbeitungsprozesse, wie Fermentation (z.B. Sauerkraut) steigt der Histamingehalt in Nahrungsmitteln rasch an.

Im Körper wird es vor allem von den Mastzellen im Darm gebildet und zählt zu körpereigenen Botenstoffen, welche mehrere Funktionen steuern. Dieser Stoff wirkt im menschlichen Körper als Signalübertrager bei Infektionen und allergischen Reaktionen. Er versetzt den Körper dabei in Alarmbereitschaft. Histamin ist ein Gewebehormon, wirkt gefäßerweiternd und dadurch blutdrucksenkend und ist als Neurotransmitter beim Schlaf-Wach-Rhythmus, der Appetitkontrolle (Darmbewegungen) und der Lernfähigkeit wirksam.


In großen Mengen zu sich genommen, löst Histamin bei jedem Menschen Beschwerden aus, die sogar lebensbedrohlich sein können. Da Histamin eine sehr potente Substanz ist, die auch ständig über die Nahrung aufgenommen wird, muss sich der Körper vor ihr schützen. Das tut er mit dem Enzym Diaminoxidase (DAO), das in der Darmschleimhaut produziert wird, Histamin abbaut und befindet sich in Darm, Leber, Niere und in den weißen Blutzellen. Unterstützt wird die Diaminoxidase dabei vom Vitamin B6 und vom Vitamin C.

Bei Menschen mit Histaminintoleranz ist der Abbau von Histamin im Darm gestört. Die dahinterliegenden Ursachen sind noch nicht genau geklärt. Man vermutet, dass Betroffene entweder zu wenig Diaminoxidase produzieren oder die Diaminoxidase in einer inaktiven Form vorliegt. Jedenfalls reichen bei einer Histaminintoleranz schon kleinere Mengen an Histamin in der Nahrung als bei Gesunden, um Symptome hervorzurufen.


Symptome
Die Symptome sind bei allen Betroffenen verschieden, aber ähnlich. Typische Symptome können folgende sein:
  • Verdauungsprobleme (Durchfall, Bauchschmerzen, Blähungen, Sodbrennen, Übelkeit)
  • Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötungen (Flush im Gesicht/Dekolleté)
  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche
  • Herzrasen, Blutdruckabfall, Herzstolpern (kurzes Aussetzen)
  • Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel
  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • Atembeschwerden, Schwellungen und Wasseransammlungen

Die Reaktionen können auch durch innerliche Einflüsse stark angeregt werden. Bei mir sind das zum Beispiel Stress und psychische Probleme. Wenn es mir schlecht geht, vertrage ich fast kein Essen. Geht es mir gut, vertrage ich meistens alles, doch manchmal macht mir mein Körper trotzdem einen Strich durch die Rechnung und lässt mich nach einem Bissen von einem Apfel zusammenzucken. Warum? Das weiß ich nicht und leider konnten mir Ärzte bis jetzt auch nie helfen.


Diagnose & Therapie
Bei der Diagnose scheiden sich die Geister. Ja, es gibt Bluttests. Es gibt aber viele Ärzte, die diese nicht auswerten können. Es ist hierbei wichtig, einen guten Internisten aufzusuchen, der vielleicht sogar Spezialist für Nahrungsmittelunverträglichkeiten ist.
Da ich mich damals recht viel im Internet, in Büchern und bei Bekannten umgehört habe, habe ich sofort eine "Histaminkur" gestartet, also histaminarm bis histaminfrei gelebt. Dadurch wurden meine Tests (logischerweise) verfälscht. Ich hatte einen leicht erhöhten Wert, aber das war nicht ausreichend. Der Arzt hatte damals aber sowieso keine Ahnung von Histamin und hat alles meiner labilen Psyche zugeschoben.
Ich habe sehr lange und vorallem sehr stark an meiner Unverträglichkeit gelitten. Konnte mit meinen Freunden nichts mehr Trinken gehen, Essen ging ja sowieso nicht und ich habe mich immer mehr zurückgezogen. Mir war alles nur mehr unangenehm und peinlich. DAS war genau falsch! Um damit umzugehen, habe ich bestimmt ein Jahr gebraucht. Seit etwa 2 Jahren kann ich auch wieder Essen gehen, ohne schon vorher in Frust und unendliche Gedanken zu verfallen.


Und wie werde ich geheilt?
Das ist schwer bis gar nicht zu beantworten. Man lernt damit umzugehen. Man muss versuchen sich darauf einzulassen und NICHT dagegen anzukämpfen. 
Die Unverträglichkeit gehört jetzt zu mir, wie mein Hintern. Ich mag ihn nicht, aber mache auch weiterhin das beste draus. (;

Meine absolute Empfehlung, besonders am Anfang, liegt bei dieser Lebensmittelliste HIER
Ich habe sie ständig verwendet, auch heute noch, wenn ich mir unsicher bin. Diese Liste habe ich mir auch am Handy abgespeichert. Perfekt zum schnellen Nachschlagen! (:


Quelle: histaminintoleranz.ch, netdoktor.at, eigenes Wissen

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